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Alles für die perfekte Schaumkrone

Ein frisch gezapftes Bier ist für viele – besonders an warmen Sommertagen – das absolute Highlight. Und was gehört zu einem guten Bier dazu? Richtig: eine schöne, stabile Schaumkrone. Sie ist nicht nur ein ästhetischer Genuss, sondern auch ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Die Schaumbildung, die Höhe sowie die Standfestigkeit des Schaums nach dem Einschenken gelten als objektive Kriterien in der Bewertung eines Biers. Bier-Sommeliers achten bei Verkostungen ganz besonders auf diese Aspekte.

Ob ein Bier eine üppige Schaumkrone bildet, entscheidet sich bereits im Brauprozess. Faktoren wie der Eiweißgehalt der verwendeten Gerste und der Kohlensäuregehalt spielen eine zentrale Rolle. Wer auch zu Hause eine perfekte Krone genießen möchte, sollte sich ein paar Tricks aus der Gastronomie abschauen: Das Bierglas muss absolut sauber und fettfrei sein. Deshalb werden Gläser in der Gastronomie nach dem Spülen oft zusätzlich mit klarem Wasser nachgespült. Fett- oder Seifenrückstände vermindern die Oberflächenspannung – und damit auch die Stabilität des Schaums.
Auch Fingerabdrücke, Dämpfe aus der Küche oder Staub können die Schaumqualität beeinflussen. Biergläser sollten deshalb nicht in der Nähe von Kochstellen aufbewahrt werden. Beim Trocknen gilt: Lufttrocknung ist hygienisch, wer polieren will, sollte ein sauberes, fusselfreies Tuch verwenden. 

Eine ideale Schaumkrone ist weiß, feinporig, gleichmäßig und bleibt möglichst lange bestehen – das Zeichen eines wirklich gut gezapften Biers.

Hast däis g´wusst? 

Bier-Sommeliers (auch: Biersommelière oder Diplom-Biersommeliers) beurteilen Bier nach professionellen Verkostungskriterien, die sensorische, optische und technische Merkmale berücksichtigen. Hier sind die wichtigsten Beurteilungskriterien in Stichpunkten, inklusive relevanter Fachbegriffe:


Optik (Aussehen)

  • Farbe: von blassgelb über bernsteinfarben bis tiefschwarz (abhängig vom Malz)
  • Klarheit/Trübung: filtriert, naturtrüb, hefetrüb
  • Schaumbildung: Schaumhöhe, -struktur (feinporig oder grobporig)
  • Schaumstabilität: wie lange hält sich die Schaumkrone (ein Qualitätsmerkmal!)
  • Perlage: sichtbare Kohlensäure, spritzig oder eher ruhig?

Geruch (Aroma)

  • Malznoten: z. B. karamellig, röstig, brotig, schokoladig
  • Hopfenaromen: z. B. grasig, blumig, citrusartig, harzig (v. a. bei Craftbieren)
  • Hefearomen: fruchtig (Esternoten), würzig (z. B. bei Weizenbier), schwefelig
  • Off-Flavours: unerwünschte Aromen (z. B. metallisch, muffig, gärig, acetonartig)

Geschmack

  • Grundgeschmack: süß, bitter, sauer (selten salzig oder umami)
  • Balance: Harmonie zwischen Malzsüße und Hopfenbittere
  • Körper/Mundgefühl: leicht, vollmundig, cremig, wässrig, ölig
  • Kohlensäure: spritzig oder weich/mild
  • Abgang/Nachtrunk: wie lang und angenehm ist der Geschmack nach dem Schlucken?

Gesamteindruck

  • Stiltypizität: entspricht das Bier dem erwarteten Bierstil (z. B. Helles, IPA, Stout)?
  • Komplexität: Vielfalt der Aromen und deren Zusammenspiel
  • Sauberkeit: frei von Braufehlern oder Fremdgeschmack
  • Trinkfreude: subjektive Bewertung von Genuss, Frische, Erfrischung